75 Jahre LVBW eG
Der Landesverband Bayerischer Wasserkraftwerke eG konnte kürzlich sein 75-jähriges Gründungsjubiläum begehen
Am 23. November 1948 wurde die „Gemeinschaft Bayerischer Kleinkraftwerke e.G.“ als Genossenschaft gegründet. Am 1. Januar 1959 erfolgte die Umbenennung in „Landesverband Bayerischer Kleinkraftwerke e.G.“ und am 21. Mai 1977 in „Landesverband Bayerischer Wasserkraftwerke eG“. Diese Bezeichnung trägt der Verband bis heute.
Von damals 19 Gründungsmitgliedern ist der Verband auf nunmehr 660 Mitglieder angewachsen.
Die Themen- und Aufgabenbereiche sind nach wie vor aktuell. Ziel der Vereinigung ist es,
- auf den volks- und privatwirtschaftlichen Wert der Kleinkraftwerke hinzuweisen,
- durch fachkundliche Beratung den Werken zu helfen und
- ihre Interessen der Öffentlichkeit gegenüber zu vertreten.
Das Hauptproblem in der Gründungszeit, die ungenügende Einspeisevergütung, konnte im Jahr 1952, nach langwierigen Verhandlungen und der Normenkontrollklage des LVBW eG zufriedenstellend gelöst werden:
Die Anordnung BY 2/52 des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Verkehr regelte die Einspeisepreise für Kraftwerke mit Ausbauleistungen bis 500 kW auf der Basis von Arbeitspreisen und Leistungspreis-Zuschlägen.
Seit Inkrafttreten des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), sind für die Vergütung des eingespeisten Stroms Mindestpreise festgesetzt und Netzbetreiber verpflichtet, sämtlichen Strom auch abzunehmen.
Aktuell liegt ein Schwerpunkt der Verbandsarbeit aber vor allem auch darin, gegen die Allianz der Kleinwasserkraft-Gegner Stellung zu beziehen. Diese Verbände und Gruppierungen versuchen immer wieder, durch permanente Schadensszenarien, überzogene ökologische Auflagen durchzusetzen. Letztlich würde das zum wirtschaftlichen Ruin kleiner Anlagen führen.
Der LVBW eG wird seit jeher von ehrenamtlich tätigen Vorständen und Aufsichtsräten engagiert und sachorientiert geführt.
Über die Jahre hat jedoch ein einschneidender Wandel der Aufgabengebiete stattgefunden: Wo früher weniger persönliche Sitzungen, Telefonate, Briefe oder Faxe pro Jahr notwendig waren, sind heute zusätzlich zahlreiche Videokonferenzen, Telefongespräche, Termine vor Ort und auch ein reger Austausch über E-Mail oder WhatsApp an der Tagesordnung.
Die Bayerische Wasserkraft wird zunehmend von politischen Strömungen, Aktionen und Entscheidungen aus Berlin und Brüssel beeinflusst. Hierdurch ist der Aufwand für umfangreiche Gutachten, Stellungnahmen, Gesetzesentwürfe und Anfragen, auf Landes- und EU-Ebene, die zeitnah zu sichten, zu bearbeiten und zu beantworten sind, immens und wird sich weiter steigern.
Sauber, sicher, stabil, grundlastfähig und planbar erzeugter Strom aus Wasserkraft kann einen bedeutenden Beitrag zur nachhaltigen Energieerzeugung leisten, daher zählt jede einzelne Kilowattstunde! Diese saubere Technologie ist eine wichtige, zuverlässige Säule im Energiemix sowie beim Klimaschutz und wird heute so dringend gebraucht wie nie zuvor!
Deshalb werden sich Vorstände und Aufsichtsräte des Landesverbandes Bayerischer Wasserkraftwerke eG auch in Zukunft wieder mit Tatkraft und Engagement für die Wasserkraft und vor allem gleichermaßen für die Belange der Mitglieder einsetzen!
Vorstände und Aufsichtsräte des LVBW eG bedanken sich auch auf diesem Weg gerne wieder einmal für die – oft jahrzehntelange – treue Mitgliedschaft und Solidarität aller Mitglieder! Die Verbandsarbeit ist in Zeiten des Klimawandels wertvoller denn je, denn als regenerative Energieform mit Potenzial kann die Wasserkraft einen sehr wichtigen Beitrag für das Gelingen der bayerischen Energiewende leisten!
Text:
F. Hirschmann, Vorstand LVBW eG
K. Schuster, Aufsichtsratsvorsitzender LVBW eG
RA H.-P. Lang, Vorstandsvorsitzender LVBW eG
Grafik:
S. Auerswald, Referentin für Wasserkraft (LVBW eG – VWB e.V.)