FAQ – Häufige Fragen

Werden Wasserkraftanlagen überall genehmigt?

Nein! In einem Wasserrechtsverfahren werden die Auswirkungen auf das Gewässer, die Ufer, die Anlieger und das aquatische Ökosystem genau betrachtet. Es werden Stellungnahmen von den Wasserwirtschaftsämtern, den Fischereibehörden, Naturschutz und vielen anderen Fachbehörden eingeholt und gegeneinander abgewogen.

Darf das ganze Wasser des Flusses / Baches benutzt werden?

Normalerweise wird beim Wasserrechtsverfahren festgelegt, wie viel Wasser im Fluss / Bach nicht zur Stromerzeugung benutzt werden darf. Es werden dabei unter anderem ökologische und fischereirechtliche Belange berücksichtigt.

Versperren Wasserkraftanlagen die Wanderwege der Fische?

Eine Wasserentnahme ohne Wehranlage ist fast nicht möglich. Um eine Wanderung der Fische zu ermöglichen werden sogenannte Fischauf- und Fischabstiegshilfen gebaut. Diese ermöglichen es Fischen und anderen Wasserlebewesen, die Wasserkraftanlage ganz einfach zu umschwimmen.

Was sind Fischtreppen?

Fischauf- und Fischabstiegshilfen werden oft als Fischtreppen bezeichnet.

Nach einer repräsentativen Umfrage, die der LVBW eG im Jahr 2015 durchgeführt hat, sind Fischtreppen bei einer Mehrheit  seiner Mitglieder bereits vorhanden und die Tendenz ist stark steigend.

Werden in den Turbinen Fische verletzt oder getötet?

Diese Frage ist stark von der Turbinenart und der Art der Fische abhängig. Fischfreundliche Turbinen und ein kleiner Rechenabstand verhindert dies im Normalfall zuverlässig.

Wie entsteht der Strom?


Die Menge des Wassers und der Höhenunterschied ergeben die Kraft, mit der die Turbine / Wasserrad bewegt wird. Diese Bewegung wird mit Hilfe eines Generators in Strom umgewandelt.

Wie lange läuft ein Wasserkraftwerk?

Die Lebensdauer von Wasserkraftwerken kann auch 100 Jahre und mehr sein und übertrifft damit im Regelfall jene aller anderen Produktionsanlagen. Das Wasserrecht muss in diesem Zeitraum aber öfter neu beantragt werden.

Welche Rohstoffe werden verbraucht?

Es werden keine Rohstoffe verbraucht und die Umwelt nicht mit Abfallstoffen verschmutzt. Ganz im Gegenteil. Das Wasser wird von Zivilisationsmüll (in Bayern ca. 200.000 m³ / Jahr) gereinigt, durch die Turbinen mit Sauerstoff angereichert und unbelastet wieder zurückgegeben.

Schaden Wasserkraftwerke der Umwelt?

Nein! Die Produktion von Strom durch Wasserkraft erspart der Umwelt eine CO2 Belastung, die mit anderen Energiequellen erzeugt würde. Dies ist ein sehr wertvoller Beitrag zum Klimaschutz. Die Stauhaltung vor den Wehranlagen dient der Erhaltung des Grundwasserspiegels und ist ein wichtiger Beitrag zum Hochwasserschutz.

Kann Wasserkraft noch ausgebaut werden?

Eindeutig JA! Die Stromproduktion aus Wasserkraft kann bei entsprechenden Rahmenbedingungen bis zum Jahr 2030 auf 31 Terrawattstunden (TWh) gesteigert werden. Dabei entfallen je ein Drittel auf Modernisierungsmaßnahmen, Reaktivierung von Anlagen und den Neubau.