Wenn Sie die Nachricht nicht lesen können, dann klicken Sie bitte hier damit sich Ihr Browser öffnen kann.





Pressemitteilung

Weltneuheit
Schachtkraftwerk in Großweil
produziert erste Million Kilowattstunden
klimafreundlichen Strom


Gemeinde Großweil durch Schachtkraftwerk fast CO2-neutral

München/Regensburg, 8. September 2020. Das weltweit erste Schachtkraftwerk, das seit Jahresanfang in Großweil im Landkreis Garmisch-Partenkirchen in Betrieb ist, hat die erste Million Kilowattstunden CO2-freien Strom produziert. Auch mehrere Hochwasser hat die Pilotanlage mit der von einem Team der Technischen Universität München entwickelten Wasserkraft-Technologie bereits standgehalten. "Wir sind sehr zufrieden mit den ersten Betriebsmonaten", sagt Günther Rösch, Technischer Leiter der Gemeindewerke Garmisch-Partenkirchen. "Wenn das Schachtkraftwerk in diesen schwierigen Umgebungsbedingungen funktioniert, dann funktioniert es überall."

Der neue Kraftwerkstyp wurde nach einer Idee von Dipl.-Ing. (FH) Albert Sepp von diesem und Professor Peter Rutschmann am Lehrstuhl für Wasserbau und Wasserwirtschaft an der TU München entwickelt. Mit finanzieller Unterstützung des Freistaats Bayern wurde es an einem bestehenden Querbauwerk in Form einer Rauen Rampe an der Loisach errichtet. Nachdem der erste Antrag auf ein konventionelles Buchtenkraftwerk an dem Standort abgelehnt worden war, entwickelten Rutschmann und Sepp das Schachtkraftwerk weiter, mit dem ein Folgeantrag gestellt wurde. Die innovative Technologie erfüllte die strengen ökologischen Kriterien.

Gemeinde Großweil durch Schachtkraftwerk fast CO2-neutral
Unterstützung fand das Vorhaben durch die oberbayerische Gemeinde Großweil, die mit ihren rund 1.400 Einwohnern durch das Wasserkraftwerk rechnerisch fast CO2-neutral ist. Die Kommune schloss sich mit den Gemeindewerken Garmisch-Partenkirchen und der Kraftwerk Farchant, A. Poettinger & Co KG zusammen. Sie gründeten die Wasserkraftwerk Großweil GmbH für die Finanzierung, den Bau und Betrieb der Anlage.

Die Wasserkraftanlage mit einer maximalen Ausbauleistung von ca. 420 kW wird rund 2,5 Mio. kWh Strom pro Jahr produzieren. Die erste Turbine ging Ende Januar in Betrieb, die zweite drei Wochen später. Zwei Monate dauerte die Testphase. „Jetzt lernen wir die Anlage im Dauerbetrieb kennen", sagt Markus Poettinger von Kraftwerk Farchant, der die Anlage technisch überwacht und für die optimale Steuerung sorgt. Die beiden Turbinen werden derzeit mit maximal 380 kW im Parallelbetrieb gefahren. Die Stromerzeugung von einer Million Kilowattstunden im ersten halben Jahr entspricht seinen Erwartungen.

"Wir verfolgen das Projekt mit großem Interesse", kommentiert Fritz Schweiger, 1. Vorsitzender der Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern (VWB) e.V. "Die neue Technologie kann eine Chance sein für eine noch höhere Akzeptanz der Energieerzeugung aus Wasserkraft." Hans-Peter Lang, Vorstandsvorsitzender des Landesverbandes Bayerischer Wasserkraftwerke eG, ergänzt: "Im Idealfall wird es dadurch einfacher, die Genehmigung für
die Ertüchtigung von Querbauwerken zu erhalten, was dringend notwendig ist für die Energiewende."

Barrierefreier Strömungsweg - Turbinen arbeiten unter Wasser
Für das Schachtkraftwerk muss der Flusslauf nicht umgebaut werden. Stattdessen wird vor dem bestehenden Wehr ein Schacht in das Flussbett eingebaut. In Großweil sind es zwei Schächte mit jeweils einer Turbine und einem Generator, die unter der Wasseroberfläche arbeiten und nicht sichtbar sind. "Das Wasser fließt durch eine großflächige horizontale Rechenebene in die Schächte zu den Turbinen, wodurch eine anspruchsvolle Anströmungsqualität mit geringen Fließgeschwindigkeiten geschaffen wird", erläutert Albert Sepp, Leiter des abgeschlossenen Forschungsvorhabens, die Besonderheiten des Schachtkraftwerks. "In Kombination mit der stauhaltenden, multifunktionalen und vertikal beweglichen Verschlusstafel mit permanenter Über- und Durchströmung wird ein barrierefreier Strömungsweg gewährleistet, der von den Fischen für einen gefahrlosen Abstieg genutzt wird."
 
Darüber hinaus lassen sich Hochwasser, Treibholz und Geschiebe effizient abführen, da im abgesenkten Verschlusszustand eine mächtige Überfallströmung mit großer Spülwirkung generiert wird und durch die Restenergie auch im Unterwasser Ablagerungen vermieden werden.

Horizontaler Rechen schützt Technik und Fische
Die besondere Anordnung der Rechengitter stellt technisch und fischbiologisch eine Innovation dar. Zudem ist der Rechen durch die 2 cm großen Abstände der Metallstäbe ohnehin von Fischen kaum passierbar. Zahlreiche Untersuchungen an der Versuchsanstalt in Obernach haben bereits gezeigt, dass die meisten Fische über den Schacht schwimmen. Ab Mitte September 2020 werden in der Pilotanlage in Großweil weitere Untersuchungen im Rahmen eines fischökologischen Monitorings durchgeführt. Zusätzlich wurden zu beiden Seiten Fischwanderhilfen gebaut. So ist die Anlage für Fische in beide Richtungen durchgängig.

"Das Schachtkraftwerk stellt einmal mehr die Vorzüge der Wasserkraft unter Beweis", sagt Schweiger von der VWB. "Es ist nicht nur grundlastfähig, sondern weist durch seine gute mechanische und elektrische Regelbarkeit noch weitere Vorteile in Bezug auf Netzstabilisierung und damit auf die Versorgungssicherheit auf. Energie aus Wasserkraft kann immer produziert werden, auch wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. Damit hilft die Wasserkraft, andere regenerative Technologien in das Energiesystem zu integrieren."

Weitere Informationen:
Pressemitteilung der TU München (20.07.20):
https://www.tum.de/nc/die-tum/aktuelles/pressemitteilungen/details/36145/


Erläuterung der Funktionsweise des Schachtkraftwerks mit Video:
https://www.bgu.tum.de/wb/schachtkraftwerk/


Bildmaterial der TU München:
https://mediatum.ub.tum.de/1553609


Weiteres Bildmaterial:




Seit Anfang des Jahres
ist das Schachtkraftwerk
in Großweil in Betrieb.


Foto: Frank Becht / TU München







Seit Anfang des Jahres
ist das Schachtkraftwerk
in Großweil in Betrieb.


Foto: Frank Becht / TU München







Eine von zwei Turbinen wird in den Schacht eingesetzt. Foto: Wasserkraftwerk Großweil GmbH


Großweil Einsetzen Turbine

Foto: Wasserkraftwerk Großweil GmbH












Eine von zwei Turbinen des Schachtkraftwerks Großweil.

Foto: Wasserkraftwerk Großweil GmbH



Pressemitteilung als PDF

 
Download PDF


Über die Verbände:

Die Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern (VWB) e.V. vertritt die Interessen von über 650 Wasserkraftwerksbetreibern in Bayern im engen Schulterschluss mit dem Landesverband Bayerischer Wasserkraftwerke eG und dem Bayerischen Müllerbund e.V. Die Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern verfolgt das Ziel einer nachhaltigen Nutzung der Wasserkraft, die sozialen, ökologischen und ökonomischen Aspekten gleichwertig entspricht. www.wasserkraft-bayern.de


Der Landesverband Bayerischer Wasserkraftwerke eG (LVBW eG) ist der freiwillige Zusammenschluss von rund 630 Wasserkraftwerken und wurde schon 1948 gegründet. Seit über 70 Jahren vertritt er die Belange der Wasserkraftwerksbetreiber in politischen, wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten. Der LVBW eG versucht bildend Fachwissen weiter zu vermitteln und Unwahrheiten aufzudecken, um nachfolgenden Generationen eine saubere Umwelt zu hinterlassen.
www.lvbw-wasserkraft.de



Pressekontakt:

Dr. Josef Rampl
Leiter der Geschäftsstelle Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern e.V.
Karolinenplatz 5 a
80333 München
Tel: 089 / 28 80 56 70
E-Mail: josef.rampl@wasserkraft-bayern.de

Mona Richthammer
Geschäftsstelle Landesverband Bayerischer Wasserkraftwerke eG
Sandweg 1a
93161 Sinzing - Eilsbrunn
Tel: 0 94 04 / 95 41 88
E-Mail:
info@lvbw-wasserkraft.de

Dipl.-Ing. (FH) Albert Sepp
E-Mail:
ib.sepp@t-online.de




Wir, der LVBW eG und die VWB e. V. haben unsere Stimmen gebündelt und werden zukünftig verstärkt zusammenarbeiten! Nur stimmenreiche Verbände haben eine Chance, in der Politik mitzureden und mitzugestalten....

Wenn Sie das auch so sehen, werden Sie bitte Mitglied in einem der beiden bayerischen Verbände. Leider ist es für viele Vereine / Verbände (wie z. Bsp. bei der Fischerei) viel einfacher, neue Mitglieder zu gewinnen. Bei der Wasserkraft ist die Anzahl begrenzt und wir sind deshalb auf jede Stimme angewiesen.


Die Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern e.V. aus München und der Landesverband Bayerischer Wasserkraftwerke eG aus Regensburg vertreten direkt Ihre Interessen. Werden Sie deshalb Mitglied in einem der beiden Verbände und unterstützen Sie dadurch unsere Arbeit.




Sollten Sie persönlichen Kontakt zu einem Pressevertreter oder einer Zeitungsredaktion haben, dürfen Sie unsere Pressemitteilung / Email gern weiterleiten. Vielen Dank im Voraus


Mit freundlichen Grüßen




Dies ist der Newsletter vom Landesverband Bayerischer Wasserkraftwerke eG (LVBW). Sie sind in unserem e-mail Verzeichnis mit folgender Adresse gespeichert:
. Wir bemühen uns, Sie regelmäßig über Verbandsinternes und Wasserkraft zu informieren. Fremde Artikel, die wir lediglich weiterleiten, sind dementsprechend gekennzeichnet und wir übernehmen für sie keine Gewähr.

Wenn Sie den Newsletter regelmäßig erhalten möchten: Newsletter anmelden.
Falls Sie ihn nicht länger erhalten wollen: Newsletter abmelden.



Sparen Sie pro Seite ca. 400 ml Wasser, 2 g CO2 und 21 g Holz: Drucken Sie bitte nur, wenn es wirklich notwendig ist.




 Landesverband Bayerischer Wasserkraftwerke eG    
 Sandweg 1a  Tel.: 0 94 04 / 95 41 88  info@lvbw-wasserkraft.de
 93161 Sinzing  Fax: 0 94 04 / 95 41 89  www.lvbw-wasserkraft.de
 Mona Richthammer  Geschäftszeiten  Montag - Freitag, 08.30 - 12.30 Uhr